Karabiner
Ein Karabinerhaken oder kurz Karabiner ist ein Haken mit federunterstütztem Schnapperverschluss. Ursprünglich wurde er von Kavalleristen genutzt, um den Karabiner schnell am Bandelier zu befestigen. Karabiner dienen zur schnellen Befestigung an Ösen und Schlaufen. Für leichte Gegenstände reichen einfache Karabiner mit geringen Bruchlasten. Sicherheitskritische Anwendungen erfordern das Einhalten von Normen.
Anwendungen
Karabiner werden im Allgemeinen dazu verwendet Gegenstände schnell an Ösen und Schlaufen zu befestigen.
Insbesondere werden Karabiner in Systemen zur Absturzsicherung in verschiedenen Bereichen verwendet. Zum Klettern verwendete Karabinerhaken bestehen aus Gewichtsgründen fast ausschließlich aus Aluminium. Gelegentlich werden für das Bergsteigen zwei Karabiner mit einer Gurtschlaufe fest verbunden. Diese Expressset genannte Kombination eignet sich besonders, um ein Seil an einem Fixpunkt zu befestigen. Auch beim Gleitschirmfliegen und Hängegleiten werden Karabiner als Verbindungselement zwischen Fluggerät und Gurtzeug eingesetzt. Dies sind Verschlusskarabiner mit geraden Kanten, um ein eingelegtes Gurtband möglichst gleichmäßig zu belasten. Im Gegensatz zum Bergsport mit seinen Aluminium-Karabinern bestehen diese häufig auch aus Stahl. Taucher verwenden Wirbelkarabiner (auch „Bolt Snaps“ oder „Schnapphaken“) aus Edelstahl. Neben der Korrosionsbeständigkeit lassen sie sich weniger leicht unabsichtlich öffnen und Führungsleinen verfangen sich nicht unbemerkt im Haken.
Im Alltag dient der Karabiner zur Befestigung von kleineren Gegenständen. An Hundeleinen befinden sich zum schnellen Öffnen ein Scherenkarabinerhaken. An Schmuckstücken werden Karabinerhaken als Verschluss von Ketten verwendet.
Aufbau
Im Wesentlichen besteht ein Karabiner aus einem Haken und einem Schnapper, der durch eine Feder geschlossen gehalten wird. Der Bogen dient zur Aufnahme der Last, so dass der Karabiner in Längsrichtung belastet wird. Dabei bildet der Schnapper mit der Nase eine formschlüssige Verbindung. Wird der Karabiner in Querrichtung oder mit offenem Schnapper belastet, sind die Bruchlastwerte stark reduziert.
Schnapper können als massive Vollschnapper oder als Drahtschnapper konstruiert sein. Drahtschnapper sind leichter und brauchen keine zusätzliche Feder, die sie geschlossen halten. Das geringere Gewicht ist besonders beim Klettern von Vorteil. Dabei geht es allerdings weniger um das zu tragende Gepäck, als vielmehr die Trägheit des Schnappers. Wenn der Karabiner gegen den Untergrund schlägt, kann der Schnapper für einen Sekundenbruchteil geöffnet sein (Whiplash-Effect). Mit einem weniger trägen Drahtschnapper ist diese Zeitspanne und somit auch das Risiko für Offenbelastung reduziert. Außerdem kommen Schnapper in gerader oder gebogener Form. Ein gebogener Schnapper erleichtert das Einhängen von Gegenständen. So besitzt der untere Karabiner eines Expresssets häufig einen gebogenen Drahtschnapper. Schnapper mit Verschluss gibt es ausschließlich als gerade Vollschnapper.
Um einen Form- und Kraftschluss zwischen Schnapper und Karabinerkörper herzustellen, ist die Nase häufig hakenförmig gestaltet. Diese Form hat allerdings den Nachteil, dass sich Gegenstände beim Aushängen daran verhaken können. In Situationen, die ein schnelles Aushängen erfordern, greift man auf andere Konstruktionen wie den Keylock zurück, der eine Verdickung statt eines Hakens vorweist. Bei Drahtschnappern kommt man nicht ohne hakenförmige Nase aus, doch auch hier gibt es Systeme mit versenkten Nasen, die ein Verhaken verhindern sollen.