Edelstahlwaren

Ein Drahtseil bzw. Edelstahlseil ist ein Seil, das aus Drähten und nicht aus Natur- oder Kunstfasern besteht. Die Drähte sind aus Metall, in der Regel aus (Edel-) Stahl. Der Begriff Drahtseil bezeichnet fast immer ein sogenanntes geschlagenes Seil, bei dem die Drähte zu Litzen bzw. Kardeelen und diese zum Seil verdreht, also geschlagen werden. Für spezielle Verwendungen gibt es auch geflochtene Seile. Die Seile großer Hängebrücken bestehen dagegen aus vielen parallel liegenden, zusammengepressten Drähten. Dienen die Litzenseile oder Drähte zur Leitung von elektrischem Strom, werden sie Kabel genannt. Die Verdrehung der Litzen (siehe dazu auch Schlagrichtung) ist die Voraussetzung, dass sich ein Drahtseil ohne zu brechen mehrmals biegen und wie etwa bei Seilrollen und den Seilscheiben von Seilbahnen überhaupt umlenken lässt. Denn beim Biegen des geschlagenen Seils verzwirbelt oder entzwirbelt sich je nach Biegerichtung die Verdrehung an dieser Stelle, das gesamte Seil wird geringfügig kürzer oder länger und steht unter zusätzlicher elastischer Zugbelastung oder Zugentlastung. Beim anschließenden zwangsgeführten Geradebiegen des Seils (nach der Umlenkrolle einer Seilbahn oder beim Abwickeln einer Seilrolle) wird die vorherige Verdrehung und Längenänderung wieder aufgehoben. Für beide Biegevorgänge (krumm biegen und wieder gerade biegen) ist Biegearbeit zur Überwindung der inneren Reibung der Litzen aneinander nötig. Damit sich ein Seil unter Last nicht von selbst entzwirbelt und streckt, werden mehrere Seillagen im Gegenschlag verzwirbelt übereinandergelegt. Daraus resultiert die Torsionssteifigkeit des Seils, die das rückdrehende Kraftmoment bewirkt.

Mit unserer breiten hochwertigen Produktpalette an genormten Edelstahlwaren bieten wir wichtige Helfer für die verschiedensten Bauprojekte  - sowohl für private, als auch für gewerbliche Zwecke.

Besonders beliebt sind unsere Drahtseile, die wir in fast jeder erdenklichen Länge und in verschiedenen Konstruktionen (von "weich - sehr flexibel" bis "hart - starr") anbieten.

Passend dazu können auch DrahtseilklemmenSchäkelKauschen und Spannschlösser in diversen Ausführungen mitbestellt werden. Genormte Stahlketten nach DIN 766, 763 und 5686 haben wir ebenfalls im Programm.

Herstellung

Das Schlagen der Drähte geschieht auf den Verseilmaschinen. Dabei trägt ein drehbarer Verseilkorb eine gewisse Anzahl von Drahthaspeln, von denen die Drähte durch den Verseilkopf (eine Scheibe mit der entsprechenden Anzahl von Löchern) bis zum Lager laufen und dabei wendelförmig um einen Kerndraht geschlungen werden. Die aus dem Lager auslaufende fertige Drahtlitze wird wiederum auf einer Haspel aufgewunden. Die Verseilung kommt durch das Zusammenwirken von Zug an der Litze und gleichzeitiger Drehung des Verseilkorbes zustande. Das so erzeugte Produkt wird als Spiralseil bezeichnet, sofern es in dieser Form z. B. als Abspannseil eingesetzt wird. Litzen sind dagegen zur weiteren Verseilung bestimmt.

Im nächsten Arbeitsgang werden mehrere Litzen von einem weiteren Verseilkopf um eine Einlage herum zum fertigen Seil geschlagen. Die Einlage kann aus Natur- oder Kunstfasern, einem Stahldraht mit oder ohne Kunststoffumhüllung oder aus einem Kunststoffprofil bestehen. Die meist verwendeten Litzenseile sind zweifach verseilt, es gibt jedoch auch Seile mit mehreren Lagen.

Verwendung

Drahtseile werden in unterschiedlichen Größen und Arten zu den verschiedensten Zwecken verwendet, angefangen vom dünnen und biegsamen Zugseil für die Gangschaltung am Fahrrad, dem weniger biegsamen und stärkeren Bowdenzug für die Bremsen und den eher steifen Halterungen für Halogenleuchten, über Seile zur Bedienung medizinischer Untersuchungsgeräte, die Seilzüge für die Steuerung von Flugzeugen, besonders schwarze Seile für den Schnürboden von Theatern, über unterschiedliche Seile für Aufzüge und das Heben von Schleusentoren, für Winden, Bagger, Krane, Seilablaufanlagen und Seilbahnen bis zu den Seilen für Schrägseilbrücken. Auch zur Abspannung von Sendemasten kommen im Regelfall Drahtseile zum Einsatz.

Eine weitere wichtige Anwendung sind elektrische Leiter von Freileitungen (hier werden häufig Seile verwendet, die aus Stahl und Aluminium bestehen) und für Drahtantennen, wie sie bei manchen Sendeantennen für Längst-, Lang-, Mittel- und Kurzwelle verwendet werden.

Einfache Litzenseile sind zwar elastisch, dehnen sich aber unter Lasteinwirkung, werden dadurch dünner und drehen sich bei freihängenden Lasten. Seile haben aber unterschiedlichste Anforderungen zu erfüllen. Durch besondere Konstruktions- und Herstellungsmethoden werden bestimmte Seile daher besonders elastisch und flexibel, um über kleine Rollen zu laufen, und haben günstige Dauerbiegewechseleigenschaften. Bei anderen wird ein geringer Verschleiß betont. Wieder andere sind hochtemperaturbeständig oder amagnetisch oder besonders korrosionsresistent. Aufzugseile sollen einen möglichst gleichbleibenden Durchmesser haben, um in den Antriebsscheiben nicht zu rutschen. Seile für die Abspannung von Masten und ähnliche Halteseile sollen wenig ausdehnbar sein, sie werden deshalb manchmal im Werk vorgereckt. Tragseile von Seilbahnen sollen sich unter den Rollen wenig biegen und für einen ruhigen Lauf äußerlich glatt und vibrationsarm sein. Anschlagseile sollen große Lasten tragen, aber an den Kanten der Last nicht brechen und sich auch nicht verdrehen.

Die vier wesentlichen Seilarten sind:

  • Laufende Seile (Litzenseile) sind durch Zugkräfte und durch schwellende Biegung beim Lauf über Seilscheiben beansprucht.
  • Stehende Seile (meist Spiralseile) sind durch Zugkräfte – meist nur wenig schwellend – beansprucht.
  • Tragseile (verschlossene Seile) werden durch Zugkräfte und über Tragrollen durch Querkräfte belastet. Die Tragseile nehmen dabei wegen der Seilbiegesteifigkeit nicht die Krümmung der Tragrollen an.
  • Anschlagseile (Litzenseile) werden durch Zugkräfte, aber vor allem durch Biegung bei der meist recht scharfen Umlenkung an der Last beansprucht.